Denke immer daran: du bist ein Mensch mit Gefühlen, Hoffnungen und Vorstellungen vom Leben und der Liebe . Und das ist GUT. Das macht dich zu einem MENSCHEN. Wenn deine Hoffnungen enttäuscht werden, tut das unsagbar weh, aber es ist nicht das Ende der Welt!
Du kannst sie korrigieren, anpassen an die Gegebenheiten , du musst es aber nicht tun.
Anpassung meint dabei, das Beste aus der Situation zu machen.
Höre weiterhin auf dich, auf das, was dich seelisch gut gedeihen lässt.
Du brauchst es niemand recht zu machen, nur dir. Für dich muss es stimmen. Sorge für dich. Lass die anderen sein und lasse dich sein!
Manchmal fühlte ich mich nach der therapeutischen Arbeit verwirrter als vorher. Das war eine Täuschung. Der Therapeut verstand sein Handwerk. Meine Verwirrung trat nur deutlicher in mein Bewusstsein und das übertrug ich auf die blütenweiße Leinwand, die er mir bot.
Ich empfand den Therapeuten merkwürdig. Aber er ist nicht merkwürdig, er ist mein Therapeut. Also sagte ich mir, es muss ein Sinn in seinem Tun liegen.Und darin fand ich tatsächlich etwas merk - würdig. Ich bemerkte, dass ich herausfinden soll, was ich will und dass ich darauf hören soll.
Darin besteht die ganze therapeutische Arbeit dieses bemerkenswerten Menschen.
Es geht nicht um SEINE Meinung oder was er will, wie er meine Erscheinungsform bewertet oder das ich wollen soll, was er von mir erwartet. Manchmal hätte ich ihn rütteln können, weil er gar nichts erwartete und ich ihm nichts bieten konnte.
Doch auch darin lag eine Übertragung, ein Übertragungsfehler!
Als ich das Merkwürdige fand, wurde die Arbeit immer spannender.
Anfangs hatte ich viele Widerstände gegen die therapeutische Beziehung gespürt.
Ich fühlte mich sogar betrogen um mein Vertrauen.
Denn ich öffnete mich einem wildfremden Menschen, dem ich meine intimsten Ängste offenbarte, auch die aufkommenden angenehmen Gefühle für ihn.
Schließlich wusste ich nichts von dem Mann, er jedoch eine ganze Menge von mir.
Er konfrontierte mich mit den Schwierigkeiten meines Lebens und meiner Beziehungen von den Standpunkten der anderen aus. Er provozierte meine beleidigte Seele, er vermied es strikt, mein Ego zu streicheln.
Dabei geht es allein um mich, um meine Heilung.
Es geht nicht darum, was andere tun oder sagen.
Darin führt er mich, damit ich aus meiner Verwirrung heraus zu mir finde.
Die Verwirrung entsteht aus dem Wirrwar was andere von mir wollen und dem Bemühen , es zu erfüllen. Damit geht man geradewegs in eine Sackgasse, und zwar auf allen Vieren.
Auf sich zu hören bedeutet nicht ignorant zu sein oder asozial, sondern sich selbst dahin zu führen, wo man hin will.
Zu mehr Selbstreflexion, zu mehr Selbstwirksamkeit, zur Auflösung von Feindschaften, zur Fähigkeit, Beziehungen herzustellen und sie zu pflegen.
Der eine oder andere Mensch wird dich dabei begleiten, weil er die Spiegelung intuitiv wissend versteht zwischen Menschen. Weil er versteht, dass die Spiegelung die Grundlage für Mitgefühl ist, die meisten Menschen ihre eigene Leinwand, die sie anbieten, nicht verstehen und deshalb sich selbst spiegeln in ihrer Reaktion auf die Spiegelung des Anderen .
Wer das erkennen kann, gelangt über diese doppelte Spiegelung , die zur furchtbaren Verzerrung der Situation füht, hinaus.
Wenn er deine Verwirrung bemerkt, wird er nicht verwirrt darauf reagieren, sondern fragen, was du brauchst.
Er wird es dir nicht jederzeit geben, denn das widerspricht der Realität und ich soll lernen, sie anzuerkennen, dass ich nicht immer alles im Leben bekommen und erreichen kann. Ich soll lernen, anzuerkennen, dass es mitunter Schuld geben kann, aber vor allem Verantwortung. Er reicht dir die Hand, um dir aufzuhelfen vom Boden , damit du selbst für dich sorgen kannst. Erhebe dich aus der Krabbelposition und gehe aufrecht deinen Weg!
Das ist ein heilsamer Mensch, der dazu fähig ist, dir die Hand zu reichen.