Reichsparteitag 1933
Von Peter Lauster (Zeige alle Alben)
Hochgeladen: 01/09/2008 - 16:00-
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Fotos vergangener Zeiten
Das Foto wurde bei dem Serverabsturz im Juli gelöscht, deshalb füge ich es nun wieder in das Album historischer Fotos ein, weil es eine seltene Amateuraufnahme ist die ich auf dem Flohmarkt gefunden habe. Es zeigt den sogenannten `Reichsparteitag des Sieges` der vom 30. August – 3. September 1933 in Nürnberg stattfand. Dieser Titel nimmt Bezug auf die Machtergreifung Hitlers und den Sieg über die Weimarer Republik. Die Regisseurin Leni Riefenstahl war hier schon mit dabei und sie machte damals den Kinofilm *Sieg des Glaubens*, er war eine Kompilation aus Wochenschauaufnahmen, nachträglich im Studio gedrehten Einstellungen und Außenaufnahmen, die ihr viele Kameramänner ins Studio geliefert hatten.
Zur Verfilmung des Buches "Nicht alle waren Mörder" von Michael Degen (ARD/swr)
Das Foto ist in S/W - bekanntlich gab es zu diesem Zeitpunkt noch keine Farbfotografie.
In der Wirklichkeit war diese Menschenansammlung - direkt farblich gesehen - (leider) nicht ganz so düster.
Das Motiv des Fotografen kennt man nicht. Aber welcher Zweck nun auch immer mit der Aufnahme verfolgt wurde - es ist zu erkennen, daß sich da etwas schwer Kalkulierbares zusammenbraut. Und das wirkt eher bedrohlich, als Vertrauen erweckend. Auch wenn man aus heutiger Sicht des in der Folge Geschehenen im Nachhinein alles besser einzuordnen weiß.
Ich entsinne mich auch eines Kommentars von Peter Lauster - ob er bei diesem oder einem ähnlichen Foto fiel, weiß ich nicht mehr. Sinngemäß sagte er, daß eine hohe Bildung nicht vor Dummheit schützt.
Ein einzelner Mensch zählt nichts mehr...
teddynash
ich darf dich zitieren: "es gab auch hoch gebildete Nazis. Viele behaupteten dann später, sie waren nur Künstler, Techniker, Soldaten, Unternehmer." Auch der Klerus der katholischen Kirche akzeptierte den Nationalsozialismus, von wenigen Ausnahmen abgesehen. Auch der Hitler-Attentäter Graf Staufenberg war hochgebildet, er gehörte in seiner Jugend zum elitären Kreis des Dichters George. Auch er war ein von der Nazi-Ideologie überzeugter und davon faszinierter ---- Verführter. Erst der nun absehbar verlorengehende Krieg öffnete ihm 1944 die Augen, um das Attentat auf Hitler zu planen und selbst durchzuführen, welches leider durch unvorhersehbare Zufälle scheiterte und Hitler überlebte.
Herzliche Grüße
Peter Lauster
die Dummheit, in diesem Falle diejenige, sich den Nazis anzuschließen und unterzuordnen, war die Verhaltensäußerung. Die Ursache sehe ich in erster Linie in dem überkommenen Obrigkeitsglauben, der ein unterentwickeltes Eigenbewußtsein darstellt. Nach den unmittelbaren Nachkriegsjahren mit den Wirren bewaffneter Auseinandersetzungen und der Inflation, mit der demütigenden Behandlung Deutschlands als Kriegsverlierer und dem Heraufziehen neuer Schwierigkeiten mit der Weltwirtschaftskrise (die ganze Welt war damals instabil, einschließlich der USA), meinten die verschiedenen Gruppen der Gesellschaft in Deutschland offenbar, daß ein solch starker Mann die beste Lösung sei, um die Schwierigkeiten zu überwinden. Viele haben sich wahrscheinlich auch nicht vorgestellt, wie das konkret geschehen wird. Man nahm diesen Hitler gleichzeitig ernst und wiederum nicht, und hoffte, daß sich dann schon alles "normalisieren" wird. Ich kenne die Biographie von Stauffenberg nicht so gut (ich habe in Wikipedia jetzt einmal etwas nachgelesen), aber ich könnte mir vorstellen, daß diese Gedanken bei ihm auch eine Rolle spielten. Er war unmittelbar nach dem Abitur in den 20er Jahren Offizier geworden. Und der deutsche Adel war traditionell die führende Kraft in der Armee (im Heer). In der Weimarer Republik war die Armee, und damit auch die Wirkungsmöglichkeit des Adel in dieser Hinsicht, stark eingeschränkt. Es wurde ein wenig getrickst, um die Bestimmungen des Versailler Vertrags zu umgehen, aber das hatte natürlich seine Grenzen.
Daß es zu den brutalen politischen Unterdrückungen kommen wird, haben sich viele Menschen vielleicht nicht vorgestellt (es kann natürlich sein, daß ich mich irre, weil nach der Niederschlagung der Aufstände nach der Novemberrevolution mit den Aufständischen auch sehr brutal umgegangen wurde und dieses den Deutschen ja nun auch nicht entgangen sein dürfte - zumindest in den Großstädten). Man ging wohl davon aus, daß ein "Machtwort" gesprochen wird. Die Erfindung der KZ - das werden die wenigstens vorausgesehen und für möglich gehalten haben. Je fester das Regime nach 1933 im Sattel saß, desto mehr spielte sich das dann in den ersten Jahren auch hinter den Kulissen ab. Außer einer Sache - die Verfolgung und die Schmähung der Juden.
Viele Grüße
miljas
Gut, dass Sie dieses Foto wieder ins Forum stellen konnten. Hitler soll den Menschen immer vor Augen gehalten werden . Dieses Kapitel Geschichte darf nicht in Vergessenheit geraten´.
NAZIS und HITLER, nein danke ! Nie wieder ! Nazis gehören verboten !