Nach einer biografischen Legende arbeitete Burns mit seinem Knecht auf dem Feld. Der lief einer aufgescheuchten Maus hinterher, um sie zu erschlagen. Burns hielt ihn fluchend ab, war den ganzen Tag seltsam und schrieb noch am gleichen Abend eines seiner berühmtesten Gedichte.
Du kleines banges Tier,
Oh welch ein Schrecken bebt in dir!
Flieh' doch so hastig nicht vor mir,
Was huscht du fort?
Dir droht von meinem Pfluge hier
kein blutiger Mord!
Wie schmerzt mich's, dass der Mensch versehrt,
Die Heimatstadt, die dir wart beschert;
Nun war dein Misstrau'n doch vermehrt,
Das ohne Ruh'
Dich treibt von mir, der arm sich nährt,
Im Staub, wie du!
Dass du mal stiehlst bezweifel ich nicht,
Doch du musst leben, armer Wicht:
Ein Hälmchen aus der Garbenschicht,
Genügt dir schon,
Ich merk's nicht, und der Rest verspricht,
Nicht minder Lohn.
Da liegt dein Häuschen ganz verheert
Die schwache Wand vom Wind versehrt!
Und nirgends für den neuen Herd,
Ein wenig Gras,
Wenn wild der Sturm herniederfährt,
So kalt und naß!
Die Felder schauten öde aus,
Und nahe war des Winters Graus,
Da wähltest du dies Plätzchen, Maus,
Zu stiller Ruh',
Nun hat der Pflug dein wohnlich Haus,
Zermalmt im Nu!
Manch Hälmchen hast du abgenagt,
Eh' du dein Nest zustand gebracht,
Und wirst zum Lohn nun draus verjagt,
Und ohn' ein Haus,
Hältst du des kalten Winters Macht,
den Schneesturm aus!
Doch, Mäuschen, du bist nicht allein,
Nicht jede Mühe trägt was ein:
Was wir erdacht so schlau und fein,
Trifft oft nicht zu
Und lässt uns eitel Gram und Pein,
Statt Freud' und Ruh'.
Und doch ward dir ein größer Glück,
Dich rühret nur der Augenblick,
In düstres Einst ach! schaut zurück
Mein Auge noch,
Und dringt auch vorwärts nicht mein Blick,
So fürcht ich doch!
Nach einer biografischen Legende arbeitete Burns mit seinem Knecht auf dem Feld. Der lief einer aufgescheuchten Maus hinterher, um sie zu erschlagen. Burns hielt ihn fluchend ab, war den ganzen Tag seltsam und schrieb noch am gleichen Abend eines seiner berühmtesten Gedichte.Du kleines banges Tier,Oh welch ein Schrecken bebt in dir!Flieh' doch so hastig nicht vor mir,Was huscht du fort?Dir droht von meinem Pfluge hierkein blutiger Mord!Wie schmerzt mich's, dass der Mensch versehrt,Die Heimatstadt, die dir wart beschert;Nun war dein Misstrau'n doch vermehrt,Das ohne Ruh'Dich treibt von mir, der arm sich nährt,Im Staub, wie du!Dass du mal stiehlst bezweifel ich nicht,Doch du musst leben, armer Wicht:Ein Hälmchen aus der Garbenschicht,Genügt dir schon,Ich merk's nicht, und der Rest verspricht,Nicht minder Lohn.Da liegt dein Häuschen ganz verheertDie schwache Wand vom Wind versehrt!Und nirgends für den neuen Herd,Ein wenig Gras,Wenn wild der Sturm herniederfährt,So kalt und naß!Die Felder schauten öde aus,Und nahe war des Winters Graus,Da wähltest du dies Plätzchen, Maus,Zu stiller Ruh',Nun hat der Pflug dein wohnlich Haus,Zermalmt im Nu!Manch Hälmchen hast du abgenagt,Eh' du dein Nest zustand gebracht,Und wirst zum Lohn nun draus verjagt,Und ohn' ein Haus,Hältst du des kalten Winters Macht,den Schneesturm aus!Doch, Mäuschen, du bist nicht allein,Nicht jede Mühe trägt was ein:Was wir erdacht so schlau und fein,Trifft oft nicht zuUnd lässt uns eitel Gram und Pein,Statt Freud' und Ruh'.Und doch ward dir ein größer Glück,Dich rühret nur der Augenblick,In düstres Einst ach! schaut zurückMein Auge noch,Und dringt auch vorwärts nicht mein Blick,So fürcht ich doch!
Du kleines banges Tier,
Oh welch ein Schrecken bebt in dir!
Flieh' doch so hastig nicht vor mir,
Was huscht du fort?
Dir droht von meinem Pfluge hier
kein blutiger Mord!
Wie schmerzt mich's, dass der Mensch versehrt,
Die Heimatstadt, die dir wart beschert;
Nun war dein Misstrau'n doch vermehrt,
Das ohne Ruh'
Dich treibt von mir, der arm sich nährt,
Im Staub, wie du!
Dass du mal stiehlst bezweifel ich nicht,
Doch du musst leben, armer Wicht:
Ein Hälmchen aus der Garbenschicht,
Genügt dir schon,
Ich merk's nicht, und der Rest verspricht,
Nicht minder Lohn.
Da liegt dein Häuschen ganz verheert
Die schwache Wand vom Wind versehrt!
Und nirgends für den neuen Herd,
Ein wenig Gras,
Wenn wild der Sturm herniederfährt,
So kalt und naß!
Die Felder schauten öde aus,
Und nahe war des Winters Graus,
Da wähltest du dies Plätzchen, Maus,
Zu stiller Ruh',
Nun hat der Pflug dein wohnlich Haus,
Zermalmt im Nu!
Manch Hälmchen hast du abgenagt,
Eh' du dein Nest zustand gebracht,
Und wirst zum Lohn nun draus verjagt,
Und ohn' ein Haus,
Hältst du des kalten Winters Macht,
den Schneesturm aus!
Doch, Mäuschen, du bist nicht allein,
Nicht jede Mühe trägt was ein:
Was wir erdacht so schlau und fein,
Trifft oft nicht zu
Und lässt uns eitel Gram und Pein,
Statt Freud' und Ruh'.
Und doch ward dir ein größer Glück,
Dich rühret nur der Augenblick,
In düstres Einst ach! schaut zurück
Mein Auge noch,
Und dringt auch vorwärts nicht mein Blick,
So fürcht ich doch!
Mut, am 01/09/2014 - 18:15, sagte:
Danke, Mut, für das schöne Gedicht