ich zitiere einen Freund, der mir zu einem von mir aus meinem Schlafzimmer heraus gemachten Foto eben eines solchen Exemplars von Vogel das Folgende schrieb:
"Das ist ein Halsbandsittich (Psittacula krameri). Das Halsband ist ein dunkler schmaler Streifen am Hals, der auf Deinen Fotos sehr zu erkennen ist.
Im Handbuch der Vogelbestimmung (Mark Beaman, 2002) heißt es “Der einzige Papagei unserer Region". Es gibt drei Unterarten, wobei der bei uns heimisch gewordene “krameri" vom südasistischen “borealis" abstammt.
Der auch bei uns vorkommende aber eher seltene “Große Alexandersittich" (Psittacula eupatria) ist größer und hat rote Schulterflecken.
Der Wellensittich (Melopsittacus undulatus) dagegen konnte bis heute keinen Brutbestand etablieren, obwohl er ja häufig (als Kinderspielzeug gehalten) ausbüchst.
Die Verbreitung dieser Tiere in Europa und Afrika (auch südlich der Sahara) ist vermutlich auf “Gefangenschaftsflüchtlinge" zurückzuführen.
Bei uns in Süddeutschland ist der Halsbandsittich der jüngste der tierischen Neubürger (Neozooen). Neozooen sind auch Fasan, Nilgans, Schwanengans (in meiner Heimatstadt Heidelberg auf dem Neckarvorland zu finden), Streifengans, Rostgans, Kanadagans, Schwarzer Schwan, oder bei den Säugetieren Nutria (Sumpfbiber), Mink, Nerz (aus einer sowjetischen Farm 1966 nahe der finnischen Grenze entkommen und nach Süden gewandert - verbreitet sich jetzt sehr stark bei uns, weil er zu wenig natürliche Feinde hat) und schließlich der Waschbär, der - nachtaktiv - selten sichtbar wird.
Zurück zum Halsbandsittich: In Heidelberg liebt er große Bäume wie Platanen, wie im Altklinikum in Bergheim, auf dem Bergfriedhof, oder in der E.v.Th.-Schule in Wieblingen, wo er bei den Renovierungsarbeiten seine Bruthöhlen in das Isolierungsmaterial (Heidelberger Dämmstoffe?) gehackt hat. Bevor der Römerkreis umgebaut wurde, waren die dort wachsenden Zieräpfel eine Liebingsspeise unserer Sittiche.
Neben den Neeozoen hat sich aber auch eine weitere Entwicklung bei unseren Wildtieren ergeben: sie nähern sich den Menschen. Bekannte Erscheinungen sind Füchse in Berlin oder Zürich, Wildschweine, Rehe, Eichhörnchen und Marder bei uns in der Gaisbergstraße u.a.
Es gibt ein Buch zu diesem nicht ganz ernst gemeinten Thema: R. Hofrichter: “Die Rückkehr der Wildtiere - Wolf, Geier, Elch und Co", Leopold Stocker Verlag, Stuttgart."
Was ich noch hinzufügen möchte: Es handelt sich bei den Exemplaren mit dem deutlich sichtbaren roten Halsband, soweit ich weiß, um männliche Tiere. Ich habe auch schon Paare fotografiert, auf denen der Unterschied in der Zeichnung sehr deutlich zum Ausdruck kommt - bei den Weibchen ist der Halsstreifen nicht rot und deutlich schwächer bis kaum sichtbar ausgeprägt. Übrigens: Wer einmal den charakteristsichen Schrei dieser Vögel gehört hat, wird ihn für unverwechselbar halten und wohl nicht mehr vergessen. Ach, und noch eins: Die erste Kolonie, die ich in der hiesigen Region erlebt habe, lebte und lebt im hohen alten Baumbestand des Schloßparks von Neckarhausen (Edingen-Neckarhausen)...
herzlichen Dank für deine ausführliche Erläuterung. Es sind sehr schöne Vögel, manche haben eine Körperlänge von ca 40 cm, zuzüglich einer Federschwanzlänge von 30 bis 40 cm. Ihr Schrei ist laut und unverwechselbar, sie fliegen manchmal überaus schnell in Gruppen von bis zu 10 Vögeln mit viel Geschrei
Letzte Nacht träumte ich einen etwas seltsamen Traum:
Ich paddelte (!) mit einem Begleiter über den Atlantik zur Küste der USA, und in unserem Schlauchboot war genau so ein Papagei in einem Käfig... Wir kamen übrigens heil an! :Bluetentraum:
ich zitiere einen Freund, der mir zu einem von mir aus meinem Schlafzimmer heraus gemachten Foto eben eines solchen Exemplars von Vogel das Folgende schrieb:
"Das ist ein Halsbandsittich (Psittacula krameri). Das Halsband ist ein dunkler schmaler Streifen am Hals, der auf Deinen Fotos sehr zu erkennen ist.
Im Handbuch der Vogelbestimmung (Mark Beaman, 2002) heißt es “Der einzige Papagei unserer Region". Es gibt drei Unterarten, wobei der bei uns heimisch gewordene “krameri" vom südasistischen “borealis" abstammt.
Der auch bei uns vorkommende aber eher seltene “Große Alexandersittich" (Psittacula eupatria) ist größer und hat rote Schulterflecken.
Der Wellensittich (Melopsittacus undulatus) dagegen konnte bis heute keinen Brutbestand etablieren, obwohl er ja häufig (als Kinderspielzeug gehalten) ausbüchst.
Die Verbreitung dieser Tiere in Europa und Afrika (auch südlich der Sahara) ist vermutlich auf “Gefangenschaftsflüchtlinge" zurückzuführen.
Bei uns in Süddeutschland ist der Halsbandsittich der jüngste der tierischen Neubürger (Neozooen). Neozooen sind auch Fasan, Nilgans, Schwanengans (in meiner Heimatstadt Heidelberg auf dem Neckarvorland zu finden), Streifengans, Rostgans, Kanadagans, Schwarzer Schwan, oder bei den Säugetieren Nutria (Sumpfbiber), Mink, Nerz (aus einer sowjetischen Farm 1966 nahe der finnischen Grenze entkommen und nach Süden gewandert - verbreitet sich jetzt sehr stark bei uns, weil er zu wenig natürliche Feinde hat) und schließlich der Waschbär, der - nachtaktiv - selten sichtbar wird.
Zurück zum Halsbandsittich: In Heidelberg liebt er große Bäume wie Platanen, wie im Altklinikum in Bergheim, auf dem Bergfriedhof, oder in der E.v.Th.-Schule in Wieblingen, wo er bei den Renovierungsarbeiten seine Bruthöhlen in das Isolierungsmaterial (Heidelberger Dämmstoffe?) gehackt hat. Bevor der Römerkreis umgebaut wurde, waren die dort wachsenden Zieräpfel eine Liebingsspeise unserer Sittiche.
Neben den Neeozoen hat sich aber auch eine weitere Entwicklung bei unseren Wildtieren ergeben: sie nähern sich den Menschen. Bekannte Erscheinungen sind Füchse in Berlin oder Zürich, Wildschweine, Rehe, Eichhörnchen und Marder bei uns in der Gaisbergstraße u.a.
Es gibt ein Buch zu diesem nicht ganz ernst gemeinten Thema: R. Hofrichter: “Die Rückkehr der Wildtiere - Wolf, Geier, Elch und Co", Leopold Stocker Verlag, Stuttgart."
Was ich noch hinzufügen möchte: Es handelt sich bei den Exemplaren mit dem deutlich sichtbaren roten Halsband, soweit ich weiß, um männliche Tiere. Ich habe auch schon Paare fotografiert, auf denen der Unterschied in der Zeichnung sehr deutlich zum Ausdruck kommt - bei den Weibchen ist der Halsstreifen nicht rot und deutlich schwächer bis kaum sichtbar ausgeprägt. Übrigens: Wer einmal den charakteristsichen Schrei dieser Vögel gehört hat, wird ihn für unverwechselbar halten und wohl nicht mehr vergessen. Ach, und noch eins: Die erste Kolonie, die ich in der hiesigen Region erlebt habe, lebte und lebt im hohen alten Baumbestand des Schloßparks von Neckarhausen (Edingen-Neckarhausen)...
Noch einen schönen Tag :-)
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herzlichen Dank für deine ausführliche Erläuterung. Es sind sehr schöne Vögel, manche haben eine Körperlänge von ca 40 cm, zuzüglich einer Federschwanzlänge von 30 bis 40 cm. Ihr Schrei ist laut und unverwechselbar, sie fliegen manchmal überaus schnell in Gruppen von bis zu 10 Vögeln mit viel Geschrei
Grüße nach Süddeutschland
Peter Lauster
Ich paddelte (!) mit einem Begleiter über den Atlantik zur Küste der USA, und in unserem Schlauchboot war genau so ein Papagei in einem Käfig... Wir kamen übrigens heil an! :Bluetentraum:
Schöne Grüße
Corinna